Fernwärmeversorgung für Hamm-Westen: Fortschritt für die Wärmewende

Die erste Wohnung der Hammer Gemeinnützigen Baugesellschaft (HGB) im Stadtteil Hamm-Westen ist an das Fernwärmenetz der Stadtwerke angeschlossen worden. Damit beginnt die geplante Wärmeversorgung von insgesamt 837 HGB-Wohnungen, gestartet im Quartier Holstenstraße. Bis Anfang 2028 sollen weitere Standorte wie die Waterloostraße, Normannenstraße, Sachsenschleife und Viktoriastraße folgen. Im Holstenstraßen-Quartier werden zudem bis Herbst 2025 insgesamt 138 Wohnungen modernisiert, die alle noch bis Jahresende an das Fernwärmenetz angeschlossen sein sollen. Die Wärmeversorgung erfolgt durch die Müllverbrennungsanlage (MVA) der Stadt.

Foto: Andreas Rother

Zusätzlich zum Anschluss der ersten HGB-Wohnungen wurde auch die Hermann-Gmeiner-Schule mit Fernwärme versorgt; im nächsten Jahr soll die Anne-Frank-Schule folgen, wie Stadtwerke-Geschäftsführer Reinhard Bartsch mitteilt. Auch Privathaushalte sowie andere Wohnanlagen in der Umgebung könnten zukünftig vom Netz profitieren.

Das Projekt begann Anfang 2023 mit dem Bau einer rund 2,5 Kilometer langen Hauptleitung entlang der Dortmunder Straße, die das Heizwerk Mitte an der Hafenstraße mit dem Versorgungsgebiet verbindet. Allein hier wurden etwa 5.000 Meter Fernwärmerohre verlegt, was Kosten von 4,5 Millionen Euro verursachte. Innerhalb der einzelnen Quartiere werden zusätzlich rund 6.000 Meter Fernwärmeleitungen installiert, was pro Quartier rund eine Million Euro kostet. Neben dem Fernwärmenetz werden auch die Strom- und Wassernetze auf den neuesten Stand gebracht, um zukünftige Anforderungen zu erfüllen.

Durch den Anschluss der HGB-Wohnungen können laut HGB-Geschäftsführer Thomas Jörrißen die letzten verbliebenen Ölheizungen abgelöst werden. Rund 54.000 Quadratmeter Wohnfläche profitieren künftig von einer nachhaltigen Wärmeversorgung, was CO₂-Emissionen senkt und die Nebenkosten für Mieter reduziert.

Der Ausbau wurde durch die enge Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Hamm ermöglicht. „Die Erweiterung des Fernwärmenetzes ist ein bedeutender Schritt für die Zukunft der Stadtwerke und ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Wärmenutzung aus umweltfreundlicher Energie“, betonte Bartsch.

Im Heizwerk Mitte wurden umfangreiche technische Anpassungen vorgenommen, um die Anlage für die zukünftige Erweiterung vorzubereiten. Auch Karsten Weymann, Vorsitzender des HGB-Aufsichtsrats, zeigte sich erfreut über die Umsetzung: „Dieser Schritt ist das Ergebnis eines langen Engagements für die Energiewende,“ so der Grünen-Politiker.